Blattschneider Haltung

Welche Blattschneider sollen es werden?
Blattschneider zu halten, ist gar nicht so schwer, wie die meisten von Euch denken. Zualler erst ist die Frage über den Platz zu klären, wenn Ihr nicht viel Platz zur verfügung habt, würde daher eine Acromyrmex besser passen, wie z.B. Acromyrmex octospinosus. Sie erreichen eine Maximale Koloniegröße von ca 20.000-30.000 Individuen und ca 8-10 Liter Pilz. Wenn man Hingegen viel Platz hat, kann man sich eine Atta Halten, wie z.B. Atta Sexdens diese werden in der Heimhaltung bis zu einigen Millionen. Ihre Koloniegröße könnte man mit der Fütterung steuern, indem man ihr immer die gleiche menge Blätter füttert. Ob dies artgerecht ist, wage ich zu bezweifeln und würde Euch daher empfehlen zu schauen wofür man Platz und Zeit hat. Es gibt natürlich noch viele weitere Arten die z.B. kleinere Kolonien bilden, dafür gerne bei uns im Shop oder bei anderen Shops schauen und lesen.


Temperatur & Luftfeuchtigkeit?
Zudem benötigen die meisten Blattschneider eine Erhöhtetemperatur, um gut zu wachsen, dass ist aber von Art zu Art unterschiedlich da hilft nur ausprobieren und beobachten.
Atta cephalotes z.B. wird ab ca 25 Grad erst richtig aktiv und beginnt an Blätter zu schneiden. Atta Sexdens hingegen braucht meistens nur ca. 21-24 Grad, um richtig aktiv zu sein. Das hängt aber von ihrer Herkunft ab und ist bei den meisten Kolonien trotz gleicher Gattung unterschiedlich, da hilft nur selbst aussprobieren und beobachten.
Um die Temperatur besser regeln und steuern zu können empfehlen wir dafür ein Thermo-Hygrometer und eine Heizmatte. Die Heizmatte darf nicht unter dem Pilzbecken platziert werden, dass würde dem Pilz schaden, stattdessen könnte man die Heizmatte an die Seite des Pilzbeckens oder auf den Deckel des Pilzbeckens befestigen. Aber Achtung billige Heizmatten gehen schnell kaputt und heizen zu viel oder garnicht.
Um die Luftfeuchtigkeit leicht regeln zu können empfehlen wir Seramis, einfach etwas trockenes und etwas feuchtes Seramis mit ins Pilzbecken legen dann können die Ameisen es selbst regeln. Zudem empfehlen wir auch, den Bodengrund etwas anzufeuchten (Sand-Lehm empfohlen) dabei ist aber darauf zu achten, dass der Pilz am besten einen neutralen Untergrund hat (Boden vom Pilzbecken oder kleines Stück Plexiglasscheibe), da der Pilz niemals mit Wasser in Kontakt kommen darf, sollte der Bodengrund unter dem Pilz vermieden werden. Bei kleineren Kolonien, sollte man eine Pilzabdeckung benutzen z.B. eine kleine Plastikschale verkehrt herum über den Pilz setzen, die Plastikschale sollte eine Kerbe haben, die als Ein- und Ausgang fungiert und diese sollte nicht zu groß sein. Die Abdeckung sollte großgenug sein, dass der Pilz Platz zum wachsen hat, wenn die Pilzabdeckung komplett mit Pilz ausgefüllt ist, müsste diese gewechselt werden. Sobald der Pilz 1/3 vom Pilzbecken mit Pilz ausgefüllt ist, wird meist keine Pilzabdeckung benötigt.

Fütterung und Versorgung?
Bei kleinen Kolonien empfehlen wir, einen Wasserspender in Form von z.B. einer Tränke. Blattschneider bekommen alle ihre Nährstoffe aus den Blättern und aus dem von ihnen gezüchteten Pilz. Bei kleineren Kolonien werden nicht jeden Tag Blättergeschnitten, da es noch zu wenige Arbeiterinnen sind, um sicher zu gehen, dass sie genug Nährstoffe und Flüssigkeit bekommen. Hierbei hilft eine Tränke und ab und zu ein Tropfen zuckerhaltiges Wasser. Man kann ihnen auch Früchte wie z.B. Weintrauben anbieten, frisches Obst sollte aber nach 24 Stunden aufgebraucht oder wieder entfernt werden. Was die Blattversorgung angeht empfehlen wir je nach Koloniegröße 2-3 mal die Woche frische Blätter anzubieten, wie z.B. : Brombeerblätter, Himbeerblätter, Löwenzahn, Hargebuttenblätter, Schmetterlingsorchideen Blätter und noch vieles mehr. Drauf zu achten ist, dass die Blätter unbehandelt sind, also sollten Blumengeschäfte vermieden werden. Zu empfehlen sind die Blätter aus dem eigenen Garten oder der Natur zu holen, Giftige pflanzen vermeiden aber meistens wissen die Ameisen selbst was giftig und was ungefährlich ist. Trotzdem vor dem füttern informieren. Alle Blätter vorher mit Wasser abspülen, dann werden diese besser angenommen.

Anlage:
Es wird keine Teure Anlage benötigt, für eine kleine bis 100 Arbeiterinnen große Kolonie reicht eine Plastikbox mit Maßen von ca 30x30, dabei ist darauf zu achten, dass der Pilzabfall 3 mal die Woche entfernt werden muss, da sonst die Gefahr von Schimmelbildung entsteht.
Für größere Kolonien empfehlen wir 3 getrennte Bereiche, einen als Abfallbecken, einen als Pilzbecken (am besten mittig von Abfall und Futterbecken) und einen als Futterbecken.
Das Abfallbecken sollte immer trocken sein und kann beheizt werden das schützt ebenfalls vor Schimmel und müsste nur alle 1-2 Wochen entleert werden.
Das Pilzbecken sollte immer eine Luftfeuchtigkeit von über 95% haben und meist am besten ohne Luftlöcher.
Das Futterbecken sollte Löcher im Deckel haben und kann etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit haben und dient dazu Blatter anzubieten.
Die 3 Bereiche sollten z.B. mit einem Schlauch verbunden sein und der Koloniegröße angepasst werden. Bei einer Koloniegröße von 100-500 Arbeiterinnen reichen Laufwege von 30-60cm. Atta Kolonien bevorzugen eher einen kürzeren Laufweg als Acromyrmex Kolonien.